Konzept der offenen Ganztagsschule

Als offene Ganztagsschule wollen wir unsere Schule zu einem aktiven Lebensraum entwickeln und den Prozess der Schulöffnung unterstützen. Schule ist Bestandteil der Gesellschaft; sie hat die Aufgabe, diese mit zu gestalten und auf die sich verändernden äußeren Bedingungen des Lebens zu reagieren.

 

Die Form der offenen Ganztagsschule bietet uns einen Weg, dem zunehmenden Wertepluralismus und den damit verbundenen Orientierungsschwierigkeiten unserer Schüler/-innen in der heutigen Zeit Rechnung zu tragen. Ganztägige Schulformen können den veränderten Bildungsanforderungen in größerem Maße gerecht werden.

 

Für den Berufseinstieg werden heute formal höhere Schulabschlüsse und inhaltlich höhere Qualifikationen, wie Fähigkeiten zum Denken in Zusammenhängen und Durchschauen komplexer Prozesse, Umgang mit Informationssystemen, Analyse und Planungsfähigkeit, kommunikative Kompetenz und Teamfähigkeit verlangt. Dem steht ein Lebensalltag gegenüber, der immer mehr von Medien, Informationsüberflutung und Expertenwissen beeinflusst wird.


In dem Maße wie in der Wohnumwelt Spiel- und Erfahrungsräume verloren gehen, werden praktische Eigentätigkeiten und authentische Erfahrungen verdrängt. Somit werden selbstständiges und erfahrungsbezogenes Lernen, ebenso wie aufklärende Bildung und Lernen in Zusammenhängen bedeutsam. Weiterhin haben zentrale Lebensfragen und epochal typische Schlüsselprobleme an Bedeutung gewonnen, wie Umwelt-, Friedens- und Gesundheitserziehung, Fragen eines neuen Verhältnisses der Geschlechter sowie Fragen zum Umgang mit beschädigter Identität, Probleme des multikulturellen Zusammenlebens und Dauerarbeitslosigkeit.

 

Kinder und Jugendliche besitzen im Lebensalltag nur wenige Möglichkeiten für aktives, selbstständiges und verantwortliches Handeln. Sie werden durch Zeitrhytmen der Erwachsenen, Erziehungsnormen und eingeschränkte Raumbedingungen in der Erfahrungsvielfalt, im Bewegungsdrang und in Ruhebedürfnissen beschnitten. Gleichzeitig wird im Zuge des Sinkens der Kinderzahl in den Familien und des Rückgangs nachbarschaftlicher Beziehungen das Erleben von Gemeinschaft eingeschränkt.


Wir verfolgen mit der Ganztagsschule das Ziel, der zunehmenden Lernunlust und Verantwortungslosigkeit, den Defiziten in den sozialen Bereichen, dem steigenden Suchtmittelmissbrauch, der wachsenden Gewaltbereitschaft und der sinkenden psychischen und physischen Belastbarkeit der Schüler/-innen entgegenzuwirken. Wir möchten unseren Schüler/-innen Möglichkeiten aufzeigen, sich mit der Schule zu identifizieren. Sie sollen erkennen, dass Schule ein Übungs- und Erfahrungsfeld für Verantwortung und Vernunft im gesellschaftlichen Umgang miteinander darstellt.

 

Persönliche Erfahrungen der Schüler/-innen werden verstärkt mit den Themen im Unterricht verknüpft, da sie vorwiegend durch die Schüler/-innen ins Schulleben hineingetragen werden. Mit der Bewältigung der an sie gestellten Aufgaben sollen die Schüler/-innen neben kognitiven Strategien auch soziale Orientierungen wie Fairness, Gerechtigkeit, Mitgefühl, Fürsorge und Vertrauen entwickeln.

 

Informationen zu den aktuellen Angeboten im Ganztagsbereich stehen in der Rubrik Schulorganisatorisches - Ganztagsangebote bereit.




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